Dünenverbreiterung abgeschlossen

Wenn die natürliche Versorgung mit Sand nicht ausreicht, müssen sie nachhelfen: Nach dem Prinzip „Building with nature“ sichern die Küstenschützer des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) in Norden die Küsten der Ostfriesischen Inseln. Auf Spiekeroog konnte Anfang September eine umfangreiche Verstärkung der Schutzdünen im Südwesten der Insel erfolgreich abgeschlossen werden. 80.000 zusätzliche Kubikmeter Sand sorgen hier rechtzeitig vor der winterlichen Sturmflutsaison für ein weiter hohes Schutzniveau. Mehr demnächst im Inselboten – auf der Insel oder gerne auch im Abo auf dem Festland! Foto: NLWKN

 

Ortsteil „Tiny-Dörp“

Am Inselinternat hat die Schulgemeinschaft im September feierlich das Tiny-Dörp eröffnet. Hier finden nun Lietzer Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und eine Wittbülten-Mitarbeiterin ein neues Zuhause. Bei der Feier schnitten Schülerinnen ein rotes Band durch und die Festgäste konnten symbolisch Strandhafer pflanzen. Die fünf kleinen Holzhäuser nahe Beathaus haben sogar ein eigenes „Ortseingangsschild“ bekommen (Foto). Mehr „Enthüllungsjournalismus“ in unserer Print-Zeitung vom 16. September!

Lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe 20/ 2023 vom 16. September

– Vor mehreren Tiefbaumaßnahmen: Wie sieht die ideale Straße auf der Insel aus?

– Personalmangel: Trauungen nur noch für Einheimische

– Fährtickets für Hunde und Räder von SpiekeroogerInnen ab 2024 günstiger

– Die letzten Infos vor dem Insel-Cup

Der nächste Inselbote erscheint am 30. September(Nummer 21 / 2023)

Das war ein schönes Dorffest!

Der 29. August bescherte der Insel ein abwechslungsreiches Dorffest – der Privatinitiative Katja Rucart, Christian Heusipp, Jens Schnabel und Frederik Lüders sei Dank. Das Quartett hat nach 2022 das Fest zum zweiten Mal veranstaltet. Und das Wetter zeigte sich ab 14 Uhr von seiner schönsten Seite.  Auf den Straßen fanden Urlaubende, Tagesgäste und Einheimische zusammen – darunter auffallend viele junge Menschen. Schön war auch die bunte Musik-Mischung. Mehr Fotos im aktuellen Inselboten Nr. 19 vom 2. September 2023

Wissenschaft am Strand

Wie sieht es unter den Stränden der Insel Spiekeroog aus? Was passiert, wenn Süß- und Salzwasser im Untergrund aufeinandertreffen? Diese und andere Fragen beantworten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Oldenburg am Dienstag, 12. September, ab 11.00 Uhr am Strand der Nordseeinsel. Beim „Beach Day“ haben alle Interessierten die Möglichkeit, an fünf Stationen Einblicke in die Untersuchungen der Forschungsgruppe DynaDeep zu gewinnen. Das Team bietet zwei Rundgänge an, die um 11.00 und um 14.00 Uhr starten und jeweils etwa eineinhalb Stunden dauern. Die Teilnahme ist kostenlos, Treffpunkt ist der Messpfahl der Forschungsgruppe am Hundestrand von Spiekeroog.

Im Projekt DynaDeep („The Dynamic Deep Subsurface of High-Energy Beaches“) betreiben das Team unter Leitung der Hydrologin Prof. Dr. Gudrun Massmann auf Spiekeroog ein Online-Messfeld, das beispielsweise Temperatur, Salzgehalt und chemische Zusammensetzung des Grundwassers unter dem Strand überwacht. Zum Projekt gehören außerdem ein Messpfahl, der sich in der Gezeitenzone befindet und mit verschiedenen Messgeräten ausgestattet ist, sowie ein Container am Dünenfuß. Er dient zur Datenübertragung und als Informationsplattform für die Öffentlichkeit. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) und vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) ist es, die Übergangszone zwischen Land und Meer besser zu verstehen und abzuschätzen, welche Bedeutung die Vorgänge im Untergrund für Küstenökosysteme und globale Stoffkreisläufe haben.

Zu den fünf Stationen des Beach Days gehören neben Messpfahl, Grundwassermessstellen und Info-Container auch die Bohrraupe der Forschungsgruppe. Dort erläutern die Forschenden, welche Ziele sie mit ihrem Projekt verfolgen, welche Messinstrumente sie verwenden und welche chemischen Reaktionen sich unter den Füßen der Besucherinnen und Besucher abspielen, wenn Ebbe und Flut ihren Lauf nehmen.

 

Mit der Kutsche zur Schule

Vier Insulanerinnen hatten am 21. August ihren ersten Schultag. Vom Gottesdienst in der alten Kirche mit Pastor Friedemann Schmidt fuhr Christiane Andreesen-Ahsendorf die Erstklässlerinnen zur Schule. Dort wartete schon Schulleiterin Sabine Mankus zum Einläuten. Alles weitere zu diesem schönen Tag in unserer Zeitung. Foto: Anne Rosewsky

 

„Courage“ in Dienst gestellt

Zur nachträglichen Indienststellung des Seenotrettungsbootes COURAGE auf der Station Neuharlingersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben die Seenotretter den hochmodernen Neubau am 21. August 2023, der Öffentlichkeit präsentiert. Zeitgleich blickte die DGzRS auf 50 Jahre Ausstellung im Rettungsschuppen zurück. Besondere Ehrungen erhielten die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter Hinrich Klattenberg und Karl-Herbert Neitzert für ihre langjährigen Verdienste. Von Spiekeroog nahmen die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter der Seenotretter Peter Hartmann und Dr. Hartwig Henke an der Feier teil und überbrachten beste insulare Grüße.

Die Taufe des neuen Seenotrettungsbootes COURAGE war im Mai an der Zentrale der Seenotretter in Bremen erfolgt. Nun freute sich die Freiwilligen-Besatzung um Vormann Heinz Steffens darüber, das moderne Spezialschiff in Neuharlingersiel öffentlich vorzustellen.

Das 10,1 Meter lange und 380 PS starke Seenotrettungsboot COURAGE für den ostfriesischen Fischerei- und Fährhafen wurde, wie die gesamte Arbeit der DGzRS, ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert. Freunde der DGzRS aus Niedersachsen hatten den Neubau ermöglicht. Die von ihnen gewünschte Namengebung ist eine Hommage an die freiwilligen Seenotretter, die couragiert und selbstlos im Einsatz sind, um auf See in Not geratene Menschen zu retten – und das seit mehr als 150 Jahren.

Weiterer Anlass zur Freude ist das Jubiläum der Ausstellung im Rettungsschuppen Neuharlingersiel mit dem historischen Motorrettungsboot ULRICH STEFFENS. Seit 50 Jahren wird dort die Geschichte der Seenotretter lebendig. 1973 richtete die DGzRS die Ausstellung ein. Die Schau gibt anhand vieler Originalexponate und Dokumente Einblick in die bewegte – und bewegende – Geschichte der Seenotretter insbesondere in Ostfriesland.

Gäste hatten Gelegenheit, das Seenotrettungsboot COURAGE sowie den Seenotrettungskreuzer BERNHARD GRUBEN/Station Hooksiel zu besichtigen und mit den Mannschaften zu sprechen. Am Nachmittag wurde die COURAGE im Beisein des ehrenamtlichen DGzRS-Vorsitzers Ingo Kramer nachträglich offiziell in Dienst gestellt.

Das hochmoderne Boot reiht sich nahtlos ein in die lange Geschichte der Seenotretter von Neuharlingersiel. „Trotz aller technischen Weiterentwicklungen: Eines ist gleichgeblieben – im Mittelpunkt unserer Arbeit steht nach wie vor der Mensch“, sagte Ingo Kramer. „Wie schon 1865 so gilt auch heute: Die Arbeit der DGzRS ist nur möglich mit engagierten und erfahrenen Seenotrettern, die bereit sind, ungeachtet der Gefahr für das eigene Leben hinauszufahren, wenn Menschen auf See in Not geraten.“

Kramer würdigte nicht nur die Einsatzbereitschaft der ausschließlich freiwilligen Seenotretter des kleinen Küstenortes, sondern insbesondere auch das Engagement der beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter Hinrich Klattenberg und Karl-Herbert Neitzert an Land. Klattenberg (87) betreut seit drei Jahrzehnten die Ausstellung im Rettungsschuppen und begeistert Menschen für die spendenfinanzierte Arbeit der Seenotretter. Neitzert unterstützt und vertritt ihn dabei seit vielen Jahren. Die DGzRS verlieh Hinrich Klattenberg für sein große Engagement ihre höchste Auszeichnung ehrenamtlichen Engagements, die Ehrennadel in Gold. Karl-Herbert Neitzert erhielt die silberne Ehrennadel der DGzRS.

 

Zirkusfest

„Arthur kommt vorbei“ hieß die komische Artistik-Nummer (Foto) beim Zirkusfest der Tausendträumer und Kurverwaltung – das Publikum vor der Konzertmuschel im Kurgarten war begeistert. Auch die rockige Musik von „Biggs B Sonic“ kam sehr gut an. Von den drei Stunden Zirkusfest am Dienstag blieb es 2 Stunden 55 Minuten trocken – da kann man im Sommer 2023 nun wirklich nicht meckern.

 

„Zacharias“ nächster Sommersturm

Einen Monat nach „Poly“ fegte am Montagnachmittag das nächste Sturmtief im Sommer 2023 über die Insel: „Zacharias“ blies mit Böen von 8 Beaufort zwar nicht heftig wie der Vorgängersturm – aber Wind aus West/Nordwest lässt die See dann doch schneller ansteigen als bei „Poly“ mit Windrichtung Süd. Etwa einen Meter über MTHw fiel am 7. August gegen 17 Uhr das Nordsee-Hochwasser aus. Für einige Strandkörbe in der ersten Reihe war es ein paar Zentimeter zu viel…  

 

Laufpunkte entscheiden wieder für Spiekeroog

Spiekeroog hat auch 2023 den Inselwettkampf gegen Langeoog 3:1 gewonnen. Alle drei Schlagballspiele am Strand entscheiden die Gastgeber für sich. Das Foto oben zeigt die Junioren in einer Szene mit gleich neun Laufpunkten auf einen Schlag. 63:52 hieß es am Ende für Spiekeroogs Jugend. Im Anschluss gewannen die Damen 76:53. Die grün-weißen Herren gewannen in einem hitzigen Finale mit mehreren strittigen Entscheidungen und zahlreichen Spielunterbrechungen bei Diskussionen denkbar knapp mit 37:36. Das Derby wurde am Freitag traditionell mit dem Volleyballvergleich gestartet – diesmal im Sportdeck. Langeoog gewann mit 3:1 Sätzen – und den ersten und einzigen Punkt im Inselwettkampf 2023. Der Inselbote berichtet in der Nr. 15 / 2023 vom 5. August

 

 

Naturschauspiel Strandfliederblüte

Schon Ende Juli blüht dieses Jahr der Strandflieder auf dem Westergroen in voller Pracht. Diese Kulisse nutzte am 21. Juli auch Wirtschaftsminister Olaf Lies, um einen kleines Video von seinem Besuch während seiner Sommerreise im Nationalpark zu drehen.

 

Spendenkampagne gestartet

Was wäre die grüne und autofreie Insel Spiekeroog im Wattenmeer ohne ihre beliebte Pferdebahn? Die Nordseeinsel ist vor allem für ihr ganzheitlich nachhaltiges Konzept bekannt, aber auch die 138 Jahre alte Pferdebahn zieht Jahr für Jahr zahlreiche Gäste an. Durch die Klimaveränderungen steigt der Meeresspiegel und perspektivisch benötigt Spiekeroog eine Erhöhung des schützenden Deiches – dies würde jedoch ebenfalls einschneidende Auswirkungen auf die Pferdebahn und ihre Strecke haben. Langfristig kann die Attraktivität der Pferdebahn nur erhalten werden, indem die Gleisstrecke bis zum Rettungsschuppen im Westen der Insel verlängert wird. Mit einer Spendenkampagne, die vom Museumsverein Spiekeroog aufgerufen wird, sollen nun die finanziellen Mittel dafür zusammenkommen. Die historische Pferdebahn ist ein Zeugnis geschichtlicher und kultureller Entwicklung und die letzte ihrer Art auf den Nordseeinseln. 

Auch der Erhalt des Rettungsschuppens hängt von den Spenden ab, da restaurative Maßnahmen unerlässlich sind. Das Rettungshaus wurde lange als Lagerstätte, Veranstaltungsort oder auch als Zufluchtsstätte bei Stürmen genutzt. In Zukunft soll es sich zu einem Raum für Geschichte und Kultur entwickeln und eine Ausstellung zu den Anfängen der DGzRS auf Spiekeroog zeigen, wofür der Museumsverein mit der Gemeinde Spiekeroog zusammenarbeitet. 

Auf der eigens für die Spendenkampagne eingerichteten Webseite können Urlauber, Pferdebahnfreunde sowie Insulaner spenden, um bei der Finanzierung der beiden Projekte mitzuhelfen und die besonderen Landmarken zu erhalten und auch in Zukunft zugänglich zu machen.

 

 

Die Ruhe nach dem Sturm

Sturmtief „Poly“ fegte am Mittwochnachmittag über die Insel. Auf Spiekeroog wurden Böen von bis zu 10 Beaufort gemessen – für einen Juli höchst ungewöhnlich. Da der Sturm aus Süd kam, stieg das Mittlere Tidehochwasser kaum über „normal“ an. Am Strand rissen die Böen mehr als jeden zehnten Strandkorb um (Foto oben von Donnerstagfrüh). Im Dorf fielen vor allen in Teilen des Süderloogs und Noorderloogs unzählige Äste und Zweige herunter und übersäten die Straßen. Auf dem Friederikenweg kippte ein Baum um (Foto rechts). Auf dem Zeltplatz beschädigte der Sturm mehrere Zelte. Die Feuerwehr musste am Mittwoch vier mal zu technischer Hilfeleistung ausrücken. Ansonsten hatten die Spiekeroogerinnen und Spiekerooger Werbetafeln, Schirme, Tische und Stühle offensichtlich gut gesichert. Alles weitere wie immer in unserer Inselbotenausgabe!

 

Abi 2023

Große Bühne für die 8 Abiturienten und 6 Abiturientinnen der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog. Lesen Sie den großen Bericht von der Abifeier in unserer Zeitung vom 8. Juli.

 

 

Offizielle Anerkennung aus Paris

Seit mehreren Jahren arbeitet die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer mit verschiedensten Akteuren wie Spiekeroog an der Erweiterung der Entwicklungszone für das UNESCO-Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer. 12 Kommunen haben ihren Beitritt zu dieser Modellregion für eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung erklärt. Spiekeroog ist nach wie vor die einzige der sieben Inseln. Am Mittwoch (14. Juni) wurde der Einsatz aller Beteiligten belohnt: Der Internationale Koordinierungsrat des „Man and the Biosphere“-Programms der UNESCO in Paris den Beitritt der 12 Kommunen zur Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer anerkannt, ebenso die Schaffung einer Entwicklungszone im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer und der Beitritt der Insel Pellworm zum Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Lesen Sie unseren Bericht in der Nummer 10 / 2023 vom 1. Juli.

 

„Schreibtischtäter“ am Strand

Albrecht Fersch hat seinen Dienst als „Schreibtischtäter“ auf Spiekeroog aufgenommen. Der Gewinner des 9. Kunstwettbewerbs „Zeltplatzresidenz“ hat tatsächlich ein Bürozimmer in den Sand gesetzt – mit Schreibmaschine, Telefon, Aktenordnern und zig Stempeln. Und da sitzt der Berliner Kulturschaffende nun vorschriftsmäßig  mit Anzug und Krawatte. Und die Resonanz der Gäste am Hauptbadestrand ist schon in den ersten Tagen beachtlich: Die verschiedenen Vordrucke werden mit Leidenschaft ausgefüllt und von Albrecht Fersch unterschrieben – noch den ganzen Juni. Lesen Sie unseren Bericht im gedruckten Inselboten vom 1. Juli.